Wenn ein Baby geboren wird, ist für die Eltern nichts mehr, wie es war. Eine neue Verantwortung für einen kleinen Menschen, dauerhafter Schlafentzug – das gehört dann ebenso zum neuen Alltag wie die Freude über jedes geschenkte Lächeln und jeden einzelnen Entwicklungsschritt des Kindes. Nicht immer gelingt diese Umstellung des Familienleben jedoch reibungslos.
„Wir wollen Familien das Gefühl geben, dass sie mit ihren Sorgen und Nöten nicht allein stehen, und dass es ganz normal ist, sich in einer solch neuen Lebenssituation auch einmal überfordert zu fühlen“, sagt Susanne Absalon, Leiterin der Schwangerschaftsberatungsstelle esperanza bei der Caritas Bonn, und berichtet von Geschichten wie den zwei nachfolgenden aus Ihrem beruflichen Alltag:
Mutter Lisa gibt ihren sechs Monate alten Zwillingen das Fläschchen, sie selbst hatte weder Zeit zum Duschen oder Essen, nachdem ihr Mann den drei Jahre alten Bruder der Babys schon vor Stunden zum Kindergarten gebracht hat. Waschen und windeln dauert bei Zwillingen eben mindestens doppelt lange, zumal die beiden Frühchen sechs Monate nach ihrer Geburt noch mit einem Monitor verkabelt sind, der ihre Atmung überwacht. Auch ohne die wiederholten Fehlalarme der Geräte sind ruhige Nächte für Lisa seit sechs Monaten ein Wunschtraum. Eltern und Schwiegereltern wohnen drei Stunden entfernt. Ihr Alltag ist von der Sorge beherrscht, der Belastung einer Dreifachmutter nicht mehr lange gewachsen zu sein.
„Entwickelt sich unser Kind gut?“ „Wann schläft es endlich durch?“ - Mütter und Väter haben oft viele Fragen. In manchen Fällen, wie denen von Mutter Lisa, kommen weitere grundlegende Sorgen hinzu.
Eine Familienhebamme begleitet Eltern wie Lisa und ihren Mann in regelmäßigen Hausbesuchen und steht ihnen mit Rat und Tat in dieser schwierigen Zeit zur Seite.