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05. Juni 2024:Ambulante Demenzhilfe wird fortgesetzt

Caritas Bonn und Bürgerstiftung Rheinviertel unterzeichnen Kooperation. 2019 ging das gemeinsame Modellprojekt der Bürgerstiftung Rheinviertel und des Caritasverbandes für die Stadt Bonn an den Start. Derzeit begleiten drei hauptamtliche Demenzfachkräfte und 10 speziell ausgebildete ehrenamtliche Personen kostenfrei an Demenz erkrankte Menschen und ihre Angehörigen in Bad Godesberg.
Header Demenz ambulanz
Datum:
10. Juni 2024
Von:
Verena Weiden

„Beraten, begleiten, Teilhabe ermöglichen.“

In ihrer Kooperationsvereinbarung bekräftigen die Bürgerstiftung Rheinviertel und der Caritasverband für die Stadt Bonn heute ihre gemeinsamen Ziele:

Ausbau der qualifizierten ambulanten Begleitung dementiell veränderter Menschen und Unterstützung ihrer Angehörigen in Bad Godesberg. Möglichst langes Verbleiben der Betroffenen im gewohnten häuslichen Umfeld, obwohl es noch keine Regelfinanzierung für dieses Leistungsangebot gibt und Teilhabe der Demenzerkrankten am gesellschaftlichen Leben.  

„Als Bürgerstiftung Rheinviertel liegt uns der soziale Zusammenhalt aller Generationen besonders am Herzen“, erklärt Vorstandsvorsitzender Dr. Hanns-Christoph Eiden. „Die Ambulante Demenzhilfe erweist sich als ein ‚Reallabor‘, mit dem wir vielen Betroffenen und ihren Familien wertvolle Hilfe anbieten können.“ Dieser Dienst erfolge kostenfrei: „Er wird durch Spenden von der Bürgerstiftung Rheinviertel finanziert“, so Eiden.

„Als Caritasverband sehen wir uns in der Verantwortung für Menschen in besonderen Lebenslagen“, sagt Caritasdirektor Jean-Pierre Schneider. In enger Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung Rheinviertel gelängen seit vielen Jahren wertvolle hospizliche Präsenz, Fachtagungen und weitere soziale Kooperationen vor Ort. „Wir sind sehr froh, diese wichtige Arbeit mit unserer neuen Vereinbarung zuverlässig fortsetzen zu können“, so Schneider.

Derzeit leben in Deutschland laut Deutscher Alzheimer Gesellschaft rd. 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung; Tendenz stetig steigend. Die Zahlen der Ambulanten Demenzhilfe zeigen den enormen Bedarf auch in Bad Godesberg: „Im Jahr 2023 betreute unser Team 40 Familien“, berichtet Internistin Dr. Maria Radloff, stv. Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung, und ergänzt: „Das Team führte 25 Erstberatungen durch und besuchte und begleitete die Klienten wöchentlich regelmäßig für 2 Stunden. Gemeinsam mit den ehrenamtlich Mitarbeitenden wurden ca. 134 Hausbesuche pro Monat absolviert und vielfache telefonische Anfragen beantwortet.“

Außerdem nennt sie die erfolgreiche Vernetzung zahlreicher weiterer Akteure im Gesundheits- und Sozialbereich durch das Demenzteam: „Auch Pflegedienste, stationäre Einrichtungen und Mediziner sind vielfach am Limit bei der Versorgung und Begleitung der an Demenz leidenden Personen. Der ambulante Demenzdienst leistet hier mit seinem Angebot wichtige Entlastung.“

„Die Ambulante Demenzhilfe ist ein wichtiger ergänzender Baustein in der Betreuung an Demenz erkrankter Menschen“, macht Melanie Kölschbach deutlich, Bereichsleiterin Leben und Wohnen in Alter und Krankheit des Bonner Caritasverbands. Sie schließe mit ihrem kostenlosen Angebot eine Lücke, gerade auch, weil sie mit ihrer Arbeit pflegenden Angehörigen kleine Auszeiten ermögliche.

Dies gelingt u.a. mit der „Kreativ-Werkstatt Demenz“ im Stiftungstreff der Bürgerstiftung Rheinviertel. Koordinatorin Petra Banger erläutert: „Wir ermöglichen Teilhabe für Betroffene, zum Beispiel bei Mal-Workshops, Mitsing-Nachmittagen, Märchen (z.T. mit Marionettentheater), einer Pflanzaktion oder dem Besuch der Hundegruppe.“ Außerdem hebt Petra Banger den wertvollen Beitrag der ehrenamtlich Mitarbeitenden in der Ambulanten Demenzhilfe hervor, die alle eine Qualifizierung durchlaufen hätten: „Monatliche Besprechungen sind selbstverständlich und sehr wichtig angesichts oft herausfordernder Situationen, ebenso gemeinsame Feste, auch als Dank. Und zu Ostern und Weihnachten organisieren unsere Ehrenamtlichen eigenständig kleine Aktionen für alle Familien.“ Diese wiederum treffen sich auf Wunsch regelmäßig in einer eigens gegründeten Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige.